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Document Details : Title: Zur Geschichte einer verlorenen mittelniederländischen Evangelienharmonie Subtitle: Die Handschrift Utrecht, Universitätsbibliothek 1009 Author(s): DEN HOLLANDER, A.A , SCHMID, U.B. Journal: Ephemerides Theologicae Lovanienses Volume: 77 Issue: 4 Date: Dec. 2001 Pages: 402-432 DOI: 10.2143/ETL.77.4.576 Abstract : Im akademischen Jahr 1997-98 arbeiteten die Unterzeichnenden am Netherlands Institute for Advanced Study (NIAS) in Wassenaar (NL) mit am interdisziplinären Forschungsprojekt Tatian’s Diatessaron unter der Leitung von Tjitze Baarda und William L. Petersen1. Das Ziel der Forschungsgruppe, in der neben den schon genannten Personen auch noch H. Bakker und P. Joosse mitarbeiteten, war die (Teil-)Rekonstruktion der verlorengegangenen Evangelienharmonie Tatians aus dem 2. Jh. Im Rahmen dieser Arbeit wurden alle im Lauf der Forschungsgeschichte jemals für die Rekonstruktion des Diatessaron in Anspruch genommenen Texte versammelt und geprüft. Unter diesen Texten befand sich auch die als verloren geltende und nicht edierte oder verfilmte Handschrift Utrecht, Universitätsbibliothek 1009. Der letzte Benutzer dieser Handschrift, Anton Baumstark, hat in seinem Studienmaterial Notizen vom Text dieser Handschrift hinterlassen, wie Baarda feststellen konnte, als er im Sommer 1963 das Vetus Latina-Institut in Beuron besuchte, wo dieser Teil der Nachlassenschaft Baumstarks aufbewahrt wurde. Baarda hatte sich seinerseits einige Notizen von den Notizen Baumstarks gemacht, die Angelegenheit damals jedoch nicht weiter verfolgt, da ein früherer Benutzer der Handschrift Utrecht, Universitätsbibliothek 1009 und Experte auf dem Gebiet von mittelniederländischen Bibelübersetzungen, Cornelius Cebus de Bruin, das von Baarda präsentierte Baumstarksche Material für wertlos hielt. Gut 34 Jahre später erschienen den Unterzeichnenden jedoch die ihnen von Baarda freundlicherweise überlassenen Notizen interessant genug, um Baumstarks Nachlassenschaft in Beuron einer näheren Prüfung zu unterziehen. Völlig überraschend überließ ihnen am 25. November 1997 der damalige Leiter des Vetus Latina-Instituts, Hermann Josef Frede, den gesamten »Zettelkasten« Baumstarks, den seit Baarda im Jahre 1963 offensichtlich niemand mehr angerührt hatte, zur weiteren Benutzung sowie zur Pflege und Zugänglichmachung. Das gesamte Material wurde inventarisiert und zunächst im NIAS (Wassenaar) aufbewahrt. Seit Juni 1998 befindet es sich in der Vrije Universiteit, Amsterdam und kann nach Absprache mit den Unterzeichnenden konsultiert werden. Nach Abschluss der momentan stattfindenden Rekonstruktionsarbeiten am Text der verlorengegangenen Handschrift Utrecht, Universitätsbibliothek 1009 wird dieser Teil des wissenschaftlichen Nachlasses von Anton Baumstark der Universitätsbibliothek in Utrecht zum dauerhaften Verbleib übergeben werden. |
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