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Title: Unbeachtete Lk-Parallelen in Stoffauswahl und -anordnung des vierten Evangeliums
Author(s): OBERWEIS, M.
Journal: Ephemerides Theologicae Lovanienses
Volume: 72    Issue: 4   Date: Dec. 1996   
Pages: 321-337
DOI: 10.2143/ETL.72.4.504840

Abstract :
Zu den umstrittensten Problemen der neutestamentlichen Forschung zählt nach wie vor die Frage, ob Joh zumindest eines der synoptischen Evangelien gekannt und benutzt habe. Obwohl derzeit die Mehrheit der Exegeten einer bejahenden Antwort zuneigt1, ist man von einem gesicherten Konsens noch weit entfernt. Denn das erprobte Instrumentarium, das einst zur Beantwortung der »Synoptischen Frage« entwickelt wurde, ist auf Joh allenfalls ansatzweise übertragbar. Wie sich anhand von AT-Zitaten zeigen läßt, bevorzugt der vierte Evangelist eine eher paraphrasierende Form der Quellenbehandlung. Die joh Vorliebe für Synonyme erschwert es zusätzlich, sprachliche Übereinstimmungen (und damit literarische Abhängigkeiten) zu erkennen. Insofern ist es kaum verwunderlich, wenn einschlägige Publikationen der letzten Jahre einen Mangel an neuen Impulsen beklagen. Sogar die Semeia-Quelle-hypothese wurde jüngst wiederbelebt, um eine direkte Synoptiker-Kenntnis des vierten Evangelisten auszuschließen. Nicht mit Unrecht sieht I. Dunderberg die Diskussion »von einem endlosen Hin und Her der Argumente beherrscht«, und H. Thyen fordert gar ein neues »Paradigma« in der Behandlung des Themas.

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