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Title: Der Alexanderzug durch Mittelasien und Seine Folgen
Subtitle: Gedanken zum Hellenismus in Zentralasien
Author(s): BRENTJES, B.
Journal: Orientalia Lovaniensia Periodica
Volume: 25    Date: 1994   
Pages: 105-124
DOI: 10.2143/OLP.25.0.583465

Abstract :
Der Zug Alexanders und seiner Heerscharen durch die Nordprovinzen des Achämenidenstaates muß als recht ambivalentes Ereignis gewertet werden. Dem unbestreitbaren Erkenntnisgewinn für die europäischen späteren Historiker durch die literarisch fixierten Berichte von Teilnehmern und griechischen Literaten wie vor allem Arrian stehen die schweren Verwüstungen und die Menschenopfer dieses Feldzuges gegenüber, deren angesichts der neuerdings wieder ansteigenden eurozentrischen Heldenverehrung durchaus gedacht werden muß. Auch dier Wertung des durch den Alexanderzug ausgelösten orientalischen Hellenismus sollte vom Geruch euroimperialer Penetranz freigehalten werden. Es ging dem Makedonen und seinen Nachfolgern nicht um eine progressive Kulturmission, sondern um die Macht, um Gold und Handel und um die Nachfolge des Achämenidenstaates, dessen angesammelte Schätze aus den Depots von Pasargadai und Persepolis am Ende des Alexanderzuges verschwendet waren. Ob die Planung und Durchführung eines derartigen Feldzuges die Ehrung mit dem Beinamen »der Große« verdient, bleibe dahingestellt — sie steht dann aber auch Kyros II. zu, der den gleichen Zug unternahm, aber ein für Generationen dauerhaftes Reich hinterließ.

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