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Title: Der gelegentliche Gebrauch des Suffixes -chen zur Diminuierung von Adjectiven und Adverbien im deutschen Online-Sprachgebrauch aus niederländischer Sicht
Author(s): STUYCKENS, Geert
Journal: Leuvense Bijdragen - Leuven Contributions in Linguistics and Philology
Volume: 100    Date: 2016   
Pages: 47-63
DOI: 10.2143/LB.100.0.3159648

Abstract :
In diesem Beitrag werden, gestützt auf ein eigenes Korpus der konzeptuell gesprochenen Sprache, die syntaktischen Kontexte der gelegentlichen Adjektiv- und Adverbdiminuierung mit dem Suffix -chen im Deutschen untersucht. Die Belege aus dem Online-Sprachgebrauch sind buchstäbliche Übersetzungen von in der niederländischen Standardsprache gängigen Adjektiv- und Adverbdiminuierungen. In den Belegen lassen sich drei komplementäre syntaktische Zusammenhänge erkennen: Erstens scheint bei den Adjektiven ein Suffix -chen entstanden zu sein bzw. zu entstehen, das sich formal mit dem Diminutivsuffix bei Substantiven deckt und mit ihm eine Diminutivbedeutung teilt. Zweitens besteht eindeutig ein Zusammenhang zwischen der substantivierenden Adjektivdiminuierung und der (je nach Blickwinkel zunächst attributiven oder prädikativen) adjektivischen Adjektivdiminuierung. Drittens halten die aufgrund von Nullderivation formal identischen Adjektiv-, Adverb- und Interjektionsdiminuierungen einander am Leben. Die Verbindung zwischen den verschiedenen Diminutivkonstruktionen ist also nicht v.a. semantopragmatisch, sondern mindestens genauso sehr syntaktisch bedingt (contra Wiese 2006).

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