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Title: Die historische Problematik der Gräber von Vergina
Author(s): TOULOUMAKOS, Johannes
Journal: Ancient Society
Volume: 40    Date: 2010   
Pages: 15-50
DOI: 10.2143/AS.40.0.2056251

Abstract :
Der vorliegende Aufsatz hat zum eigentlichen Zweck, die Notwendigkeit einer Nachprüfung der zuerst vom Historiker N.G.L. Hammond (aufgrund einer meteorologischen Beobachtung von Theophrast) vertretenen Auffassung über die Lokalisierung der alten makedonischen Haupstadt Aigai in dem besagten Dorf aufzuzeigen, einer Auffassung, die anschliessend von archäologischer Seite (dem Ausgräber M. Andronikos und anderen Fachleuten) durch die Zuweisung der Gräber an Philipp II (bzw. Mitglieder der königlichen Familie) befürwortet wurde, und danach in der einschlägigen Fachliteratur, aber auch sonst, einen weiten Anklang fand und noch findet. Aufgrund der im Aufsatz vorgebrachten Dokumentation, die sich auf den bis jetzt publizierten Teil der Funde beschränken muss, wird man hingegen als Inhaber der Gräber einen dem König (Alexander d. Gr.) nahestehenden, am Asienfeldzug beteiligten vornehmen Makedonen mit seinen Familienangehörigen vermuten und als erste Hauptstadt des Reiches das dem Hirten- und Bauernvolk der Makedonen eher passende Edessa annehmen können (was ja vor der Ausgrabung in der Forschung bekanntlich als communis opinio galt). Die im 4. Jh. v.Chr. unweit des Meeres an der Stelle des heutigen Vergina liegende Stadt galt wahrscheinlich als Königsresidenz, was wohl ein Grund dafür gewesen sein könnte, dass die Stadt nach Einrichtung der Provinz Makedonien allmählich verlassen wurde.

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