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Document Details :

Title: Ehe
Author(s): RILKE, Rainer M.
Journal: Marriage, Families & Spirituality
Volume: 6    Issue: 1   Date: Spring 2000   
Pages: 124-125
DOI: 10.2143/INT.6.1.2004612

Abstract :
Der deutsche Lyriker Rainer Maria Rilke, geboren 1875 in Prag, gestorben 1926 in Val Mont/Montreux, zählt auch international zu den bekanntesten Dichtern des zwanzigsten Jahrhunderts. Im Mittelpunkt zahlreicher Werke Rilkes steht die Liebe als komplexes und vielsinniges Phänomen. Zeit seines Lebens fühlte der Dichter sich hin- und hergerissen zwischen den Anforderungen von Lieben und Geliebtwerden, ehelicher Bindung und Verantwortung für die Familie einerseits, und dem Drang nach Einsamkeit und ungebundener Zurückgezogenheit andererseits, die für ihn die Voraussetzung bildeten für die schöpferische Arbeit des Dichters. Die literarischen Zeugnisse dieser Zerrissenheit besitzen heute eine sicher nicht zufällige Aktualität in einer Zeit, da insbesondere die Gebrochenheit von Liebesbeziehungen ins Zentrum unserer Wahrnehmung rückt. Die Beziehung zum geliebten anderen in ihrer Vielschichtigkeit verheißt für Rilke nicht allein Geborgenheit, Glück und Frieden, sie ist nicht lediglich Suche nach Nähe oder gar Ineinander Aufgehen. Sie ist auch, und zwar in ihrem Wesen selbst, gekennzeichnet durch Unruhe, Enttäuschung, Schmerz, Angst vor Vereinnahmung und Distanzlosigkeit.

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