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Title: Die Erwählung Israels in exilischer und nachexilischer Zeit
Author(s): LABAHN, A.
Journal: Ephemerides Theologicae Lovanienses
Volume: 75    Issue: 4   Date: Dec. 1999   
Pages: 395-406
DOI: 10.2143/ETL.75.4.504766

Abstract :
Auf der Suche nach dem Ursprung und nach dem ersten literarischen Zeugnis des Erwählungsglaubens in Israel wird man von der Forschung des öfteren darüber informiert, daß erstmals in der dtn/dtr Theologie ein solcher Gedanke ausgebildet worden sei, zumindest sofern man die Vorstellung nicht vorexilisch entstanden sieht. In der Exegese wird weiter angenommen, daß die dtr ausgebildete Vorstellung in andere theologische Konzeptionen eingeflossen ist. Ein solcher Einfluß wird auch für Jes 40–55 behauptet, wo der Erwählungsgedanke eine wichtige Rolle spielt. Vergleicht man jedoch die deuterojesajanischen Erwählungsaussagen mit ihrem angeblichen Spender, der dtr Theologie, so erheben sich Zweifel an dieser traditionsgeschichtlichen Abhängigkeit. In dem theologischen dtn/dtr Konzept steht der Erwählungsgedanke an zentraler Stelle, indem in exponierter Weise Dtn 7 davon Zeugnis gibt. Allerdings weichen diese Aussagen in entscheidenden Punkten von der Erwählungsvorstellung des Jesajabuches ab. Daher soll im folgenden den Erwählungsvorstellungen der beiden theologischen Strömungen nachgegangen werden, in denen seit der Exilszeit eine Erwählungsvorstellung deutlich ausgebildet ist. Dabei wird sich zeigen, daß die These einer geradlinigen Abhängigkeit der Erwählungsaussagen von Jes 40–55 von denen der dtr Theologie einer Revision bedarf.

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