this issue
previous article in this issuenext article in this issue

Document Details :

Title: Der Prozess Hamans (Esther 7,1-8,1)
Subtitle: Zur königlichen Gerichtsbarkeit im Alten Testament
Author(s): WAHL, Harald Martin
Journal: Ephemerides Theologicae Lovanienses
Volume: 76    Issue: 1   Date: April 2000   
Pages: 105-112
DOI: 10.2143/ETL.76.1.535

Abstract :
Im Alten Testament ist die im Alten Orient weit verbreitete königliche Gerichtsbarkeit nur spärlich bezeugt (2 Sam 12,1-4; 14,5-11; 15,1-6; 1 Kön 3,16-28; 2 Kön 8,1-6). Die biblischen Texte, die nur fragmentarisch die königliche Gerichtsbarkeit beschreiben, lassen einen basalen Verlauf des Prozesses erkennen: Ein vom Kläger vorgebrachtes Anliegen (2 Sam 14,4; 15,4; 1 Kön 20,39) wird wie der Beklagte vom König selbst gehört (2 Sam 14,11; 15,5; 1 Kön 3,16) und der Fall gerichtet (2 Sam 14,8; 1 Kön 3,27; 2 Kön 8,6). Es fehlen im Alten Testament allerdings eindeutige Texte, die den Verlauf des vom König Israels geführten Prozesses präzise beschreiben. An unerwarteter und bislang unentdeckter Stelle treffen wir jedoch in der Megilla Esther auf eine Sitution, die ein vollständig durchgeführtes Gerichtsverfahren, wenn auch des persischen Großkönigs, erkennen läßt.

Download article