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Title: Nordische Ortsnamen aus Germanischer Perspektive
Author(s): ANDERSSON, Thorsten
Journal: Onoma
Volume: 37    Date: 2002   
Pages: 95-120
DOI: 10.2143/ONO.37.0.519186

Abstract :
Dieser Aufsatz gibt einen Überblick über nordische Ortsnamen aus germanischer Perspektive von ältester Zeit bis ins Mittelalter hinein. Vor dem Hintergrund einer Beschreibung des nordischen Sprachgebiets mit dem Nachbarschaftskontakt zum finnisch-ugrischen Sprachgebiet worden die Ortsnamen in ihrem sprachgeschichtlichen and gesellschaftlichen Zusammenhang vorgestellt. Im Ortsnamenschatz liegen sowohl indogermanische, gemeingermanische (mit dem Vorbehalt dass wir die Toponymie der Ostgermanen nicht kennen) wie nordisch-, nordseegermanische Zusammenhänge vor. Früh sind daneben spezifisch nordische Züge sichtbar, und schon in vorgeschichtlicher Zeit zeichnet sich eine Grenze zum westgermanischen Gebiet ab. Von der Wikingerzeit (800 - 1050) an entwickelt sich dann ein typisch nordischer Ortsnamenschatz. Gesellschaftlich gesehen werden die vorgeschichtlichen nordischen Ortsnamen durch Thing und Kult charakterisiert. Die sakralen Ortsnamen sind in Skandinavien viel starker vertreten als auf dem Kontinent and in England, wozu zweifellos die späte Christianisierung Skandinaviens einen Hauptgrund bildet. Die nordischen Ortsnamen zeigen somit ein besseres Bild der paganen germanischen Welt als die kontinentalgermanischen und englischen Namen. Im Mittelalter tritt dann die germanische Perspektive zugunsten eines weiteren Horizontes zurück.

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