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Title: Maozamalcha/Maiozamalcha und andere Stationen von Julians Perserfeldzug
Author(s): TUBACH, Jürgen J.
Journal: Ancient Society
Volume: 52    Date: 2022   
Pages: 245-277
DOI: 10.2143/AS.52.0.3291463

Abstract :
Der Ortsname Maozamalcha/Maiozamalcha, dessen Belagerung Ammianus Marcellinus und Zosimos (ohne Namensnennung) ausführlich schildern, wird gewöhnlich etymologisch als 'Stadt des Königs' oder 'königliche Stadt' erklärt, was dem Sinn nach richtig, aber grammatikalisch falsch ist. Bei einer Genetivverbindung steht das regens entweder im Status constructus gefolgt von dem rectum oder das regens ist ein status emphaticus (oder determinatus), dem das untergeordnete rectum nur mittels der Determinativpartikel d angeschlossen werden kann. Möglich wäre auch die Verwendung eines Adjektivs (malkāyā, königlich). Auf Aramäisch müßte das māḥōz malkā/māḥōzā ḏī malkā (syr. māḥōz malkā/māḥōzā ḏī malkā) heißen oder māḥōzā malkāyā, aber auf keinen Fall māḥōzā malkā. Zwei hintereinanderstehende Substantive im status emphaticus können nicht als Genetivverbindung angesehen werden. Versteht man die beiden Substantive jedoch als mittelpersische (oder parthische) Heterogramme, läßt sich ein MḤWZ᾿ MLK᾿ problemlos als Genetivverbindung im Sinne von 'Königsstadt' erklären. Der Ortsname wird Aramäisch geschrieben, aber Persisch gelesen. Die einzelnen Stationen von Julians Perserfeldzug entlang des Euphrats werden nicht im Detail behandelt. Sie sind in der Regel mehr oder weniger gut zu lokalisieren und dem Namen nach zu deuten. Schwierig wird die Topographie ab Maozamalcha bzw. Seleukeia-Ktesiphon. Der Weg, den die römische Armee in Richtung Norden einschlägt, läßt sich nicht genau eruieren. Von den Orten, die insbesondere bei Zosimos aufgezählt werden, lassen sich nur wenige einigermaßen lokalisieren oder dem Namen nach etymologisch erklären. Etymologische Fragen werden in der einschlägigen Sekundärliteratur selten behandelt. Selbst der Ort, an dem Julian die tödliche Verwundung erlitt, kann nur insofern näher eingrenzt werden, als daß er irgendwo südlich von Samarra lag.

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