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Document Details :

Title: Das Castellum Aquae in Pompeji
Subtitle: Befundbasierte Analyse oder Rückkehr zu alten Glaubenssätzen?
Author(s): OHLIG, Christoph
Journal: BABESCH
Volume: 89    Date: 2014   
Pages: 75-108
DOI: 10.2143/BAB.89.0.3034670

Abstract :
In einer 2008 erschienenen Studie machen J.-P. Adam und P. Varène unter anderem Aussagen zur Funktion der Wasserverteilung im Castellum Aquae in Pompeji. Sie stützen sich dabei auf selektive Beobachtungen von Kalkablagerungen im Zuleitungskanal und im Becken, versuchen, die zur Verfügung stehende Wassermenge zu berechnen usw., lassen dabei aber grundlegende hydrotechnische Kenntnisse vermissen. Sie datieren das Gebäude und vor allem die Fassade augusteisch, letztere im Vergleich mit einem im Haus des L. Caecilius Iucundus gefundenen Flachrelief jedoch auch (zumindest partiell) in die Zeit nach dem Erdbeben von 62 n.Chr., ohne diesen Widerspruch auflösen zu können. Insgesamt fällt ihre Studie weit hinter den aktuellen Forschungsstand zurück. Im folgenden Beitrag werden meine eigenen Forschungsergebnisse, die im Überschneidungsbereich von Philologie, Archäologie und Hydrotechnik entstanden sind, den Thesen von Adam und Varène korrigierend gegenübergestellt. Es wird anhand von Befunden gezeigt, wie die Wasserverteilung im Castellum Aquae von Pompeji tatsächlich funktioniert hat und wie die Baugeschichte der Anlage in zwei Phasen von spätrepublikanischer bis in augusteische Zeit verlaufen ist. Ein eingeschobener Exkurs beschäftigt sich mit dem genannten Relief und seinen Deutungsproblemen.

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